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Wandertaube

Die Wandertaube (Ectopistes migratorius) war eine Vogelart aus der Familie der Tauben.

Kopf und Rücken der Wandertaube waren blaugrau gefärbt, die Brust war rostfarben und der Bauch weiß; die Färbung des Weibchens war blasser.

Sie kam in großen Zahlen im östlichen Nordamerika vor. Bis ins 19. Jahrhundert war sie mit einer Zahl von 3 - 5 Millarden Individuuen einer der häufigsten Vögel der Erde. Wandertauben schlossen sich zu riesigen Schwärmen die sogar den Himmel verdunkelt haben sollen. Sie sollen außerdem sehr sozial gewesen sein und brüteten meis in großen Kolonien. Bereits im 17. und 18. Jahrhundert wurden die Bestände der Wandertaube bereits an der Atlantikküste dezimiert. Im 19. Jahrhundert begann der Mensch, diese Art jedoch so stark zu bejagen. Wegen ihrer hohen Zahl und ihres Fleisches wurde sie zum Abschuss frei gegegen. Zu ihrem Unglück war die Wandertaube ein schmackhaftes Tier: An einem einzigen Tag im Jahr 1855 verkaufte eine Delikatess-Großhandlung in New York 18000 Tauben! Besonders begehrt war das zarte und sehr fette Fleisch der Nestlinge. Bereits die nordamerikanischen Indianer hatten das Taubenfett als Butter- und Speckersatz genutzt. Die Bestände wurden über Jahrzehnte weiter stark dezimiert. Teilweise wurden in wenigen Jahren ganze Schwärme getötet. Da die Wandertaube stark soziale Tiere waren und das Brüten in großen Kolonnien gewöhnt, waren, blieben die Bruterfolge aus, da die Tiere zu dem nur meist ein Ei pro Brutpaar legten und die Zahl wurde von den Menschen weiter dezimiert. Versuche die Art in Gefangenschaft zu züchten scheiterte.

Der letzte wildlebende Vogel wurde am 24. März 1900 abgeschossen. Das ausgestopfte Exemplar wird heute in einem Museum in Columbia, Ohio, aufbewahrt. Im Jahr 1914 starb mit Martha auch das letzte in Gefangenschaft lebende Tier dieser Art. Neben dem Bison ist sie zum Symbol für den Raubbau an der Natur geworden.

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